Wann ist eine ambulante Behandlung
sinnvoll?
Bei günstigen familiären Bedingungen, guter Motivation des Kindes zur
Gewichtsabnahme und nicht zu großem Übergewicht (unter 40%) kann die Behandlung zu Hause
versucht werden. Daraus geht bereits hervor, daß man nicht zu lange warten sollte, die
Gewichtsreduktion eines adipösen Kindes anzustreben. Auf den oft auch von ärztlicher
Seite geäußerten Spruch Das verwächst sich schon noch, sollte man lieber
nicht bauen. Richtig ist allerdings, daß einer der günstigsten Behandlungszeitpunkte im
Leben eines Kindes die Vorpubertät oder beginnende Pubertät ist, also das Alter zwischen
10 und 13 Jahren. In dieser Lebensphase ist das Wachstum gesteigert; außerdem ist bereits
Verständnis da für die notwendigen Therapiemaßnahmen und oft manifestiert sich schon
die persönliche Eitelkeit. Sie kann als Triebfeder für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme
durchaus genutzt werden. Die mit der Diät verbundene Frustration und die anfängliche
Quälerei beim Sport können durch gute Motivation und verstandesmäßige
Fixierung des Kindes auf sein Fernziel - einer annehmbaren Figur - am ehesten
toleriert werden. Es genügt oft , wenn ein Kind mit mäßigem Übergewicht für den
Zeitraum eines Jahres sein Gewicht halten kann. In der Pubertätsphase sind 10cm Wachstum
pro Jahr keine Seltenheit. Bei Gewichtsstillstand bedeutet dies, daß sich 10 kg
Übergewicht im Laufe eines Jahres tatsächlich verwachsen können. Günstige Aussichten
also bei Kindern in der Pubertätsphase!
Bei folgenden günstigen Rahmenbedingungen und nicht zu extremem
Übergewicht kann eine ambulante Behandlung erfolgreich sein.
Übergewicht unter 35 - 40%
Psyche unauffällig
Eßverhalten nicht außergewöhnlich
Familiensituation hormonisch und geordnet
Keine Zuckerkrankheiten
Sport noch gut möglich
Guter Kontakt zu anderen Kindern
Versorgung durch die Eltern
Einfluß von Spielkameraden positiv; d.h. aktivierend
Schulische Leistungen normal
Günstig ist dabei der Einfluß einer Gruppe beim abspecken.