Um der Überernährung bei Kindern zu Hause gezielt zu begegnen, müssen
langfristig die Energieaufnahme durch Essen und Trinken dosiert reduziert sowie der
Energieverbrauch durch Sport und Spiel erhöht werden. Beide Maßnahmen bewirken - vor
allem in Kombination angewandt - eine Verringerung des Fettdepots, da der Körper jetzt
von seinen Reserven zehren muß. Das Ausmaß des Erfolgs, also der Gewichtsverlust, ist um
so größer, je niedriger die Energieaufnahme und je höher der Energieverbrauch sind.
Dennoch sind Radikalkuren für Kinder absolut ungeeignet; auch von körperlicher
Überanstrengung muß dringend abgeraten werden. Der kindliche Organismus ist durch seine
Wachstums- und Entwicklungsvorgänge noch sehr empfindlich; jede Art von Übertreibung
würde hier also mehr schaden als nützen. Der Faktor Zeit ist demgegenüber
von Bedeutung, für Gesundheit und Wohlbefinden sind geringe Gewichtsverluste über
längere Zeit, oft auch schon ein konstanthalten des Gewichts während einer
Wachstumsphase das geeignete Mittel.
Auch einseitige Ernährungsformen sind für Kinder nicht zu empfehlen, da
hier lebenswichtige Nährstoffe viel zu kurz kommen und ein Mangel sich schädlich auf die
Gesundheit des Kindes auswirkt.
Blitz- und Crashdiäten, für Erwachsene jede Woche in den Illustrierten zu finden,
sollten ebenfalls nicht bei Kindern eingesetzt werden, weil sie einerseits ebenfalls zu
wenige Nährstoffe enthalten und andererseits durch schnelle Gewichtsabnahme (zunächst
überwiegend Wasserverlust) den kindlichen Organismus zu sehr belasten.
Das Mittel der Wahl ist bei Kindern also eine langsame und schonende
Gewichtsreduktion durch speziell an die kindlichen Bedürfnisse angepaßte Diätformen und
dosierte Erhöhung der Bewegung.