Das Problem mit den Süßigkeiten
Wissenschaftliche Untersuchungen haben eindeutig bestätigt, daß die
geschmackliche Vorliebe für süß angeboren ist. Bereits Säuglinge reagieren
darauf. Verständlich ist deshalb das Verlangen von Kindern (und vielen Erwachsenen) nach
süßen Nahrungsmitteln und Getränken.Generell ist dagegen nichts einzuwenden, nur das
Maß muß stimmen. Wenn das Verlangen nach Süßem suchthaften Charakter annimmt, wenn man
sich damit tröstet, Probleme herunterzuschlucken versucht oder Ärger
vertreiben will, ist schnell der Punkt erreicht, an dem die Ernährung unausgewogen wird,
Übergewicht droht und nicht zuletzt die Zähne leiden.
Häufig wird übermäßiger Süßigkeitenkonsum auch durch falsches
Verhalten der Erwachsenen anerzogen:
Etwa das süße Mitbringsel der Oma, die Tafel Schokolade als Trost für ein
aufgeschlagenes Knie, die Süßigkeiten der Eltern als Betthupferl, wenn sie ausgehen usw.
Süßigkeiten gänzlich verbieten, dürfte kaum gelingen, aber sie müssen dosiert und
eingeteilt werden;ein normalgewichtiges Kind darf höchstens 150 -200 kcal pro Tag durch
Süßigkeiten zuführen, übergewichtige noch weniger.Süßigkeiten dürfen nie
Erziehungshilfen sein, sie sollten nie als Trost, Ersatz, Belohnung oder Beruhigung
herangezogen werden. Elterliche Zuwendung ist wichtiger. Um das geschmackliche Bedürfnis
nach süß zu befriedigen, gibt es auch gesunde Alternativen: Obst, verdünnte
Fruchtsäfte, Milchprodukte mit (ungezuckerten) Fruchtzubereitungen und in Maßen
Süßstoff und damit gesüßte Speisen und Getränke (z. B. Light- Getränke).
Falsch wäre es jedoch, diese künstlich gesüßten Produkte in unbegrenzter Menge zu
gestatten, da damit das Ernährungsverhalten nicht geändert wird; besser ist es, sie als
Ausnahme zuzulassen, aber ansonsten dem Kind zu zeigen, dass etwas weniger süß auch gut
schmecken kann.