Bei Kindern, die durch
zuviel Essen und Trinken dick geworden sind, spielen oft viele Faktoren eine auslösende
Rolle. Häufig (natürlich nicht immer) sind es psychische Probleme bzw. Konflikte, die
durch das Umfeld entstehen:
So können z.B. Unzufriedenheit, Einsamkeit, Langeweile, Mangel an
Zuwendung, Lieblosigkeit, Frust, Ängste (Scheidung der Eltern, Tod), Leistungsdruck und
Schulstreß, falsche Ernährungsgewohnheiten der Eltern(Beispiel: Der Teller muß
leergegessen werden,Süßigkeiten als Trost, Lob oder Ersatz für Zuwendung
bewirken, daß ein ursprünglich normalgewichtiges Kind Trost für sein inneres Unwohlsein
im Essen sucht. Dadurch schafft es sich für eine gewisse Zeit Wohlbefinden und innere
Zufriedenheit, kompensiert sein Unwohlsein also durch Genuß von Nahrungsmitteln und
Getränken. Das aus dieser Ersatzbefriedigung in den meisten Fällen resultierende Dickwerden
kann sich seinerseits nun ebenfalls negativ auf die Psyche des Kindes auswirken:
Es wird durch sein hohes Gewicht träge und bewegungsfaul und hat keine
Lust mehr, mit anderen (schlanken) Kindern herumzutoben, weil es von ihnen gehänselt und
verspottet wird. Dadurch wird es scheu und zieht sich in eine selbstgewählte Einsamkeit
zurück, die ihm zwar Schutz vor Äußerungen der anderen gibt, aber letztendlich zur
sozialen Isolation des Kindes führen kann. Wenn aus dieser Isolation heraus dann wieder
Trost beim Essen und Trinken gesucht wird, dann ist der Teufelskreis geschlossen: Das Kind
wird immer dicker und unglücklicher