Wie sieht das Eß- und
Freizeitverhalten dicker Kinder aus?
Nicht alle dicken Kinder wirken auf ihre Umgebung wie ein ausgesprochener
Vielfraß. Oft essen und trinken sie tatsächlich nicht mehr als ihre
schlanken Spielkameraden, haben jedoch einen niedrigeren individuellen Bedarf, so daß sie
auch bei normalen Portionen dick werden (schlechte Futterverwerter). Es kommt
auch vor, daß Kinder bei den Mahlzeiten normale Portionen zu sich nehmen, aber durch
heimliches Naschen und Zwischendurchessen übermäßig viele Kalorien zuführen, ohne daß
die Umgebung es zunächst merkt.
Meistens findet man bei überernährten Kindern einen deutlich sichtbaren
hohen Süßigkeitenkonsum, sieht sie ständig etwas zwischendurch essen oder trinken, vor
allem kalorienreiche süße Limonaden und Colagetränke. Das Taschengeld wird bevorzugt
für Essen und Trinken ausgegeben, oft für eine sehr ungesunde Nahrungsauswahl:zu salzig
(Chips, Salzgebäck, Pommes frites), zu süß (Schokolade Bonbons, Softdrinks) und zu fett
(Wurst, Mayonnaise, Fettgebackenes). Auch Fast-Food nimmt einen hohen Stellenwert ein.
Gesunde vitaminreiche Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Salate) werden dagagen oft gemieden.
In ihrer Freizeit sitzen und liegen solche Kinder dann häufig nur herum,
sind träge und bewegungsfaul und haben wenig körperlichen Ausgleich beim Sport und/oder
an der frischen Luft. Sie halten sich lieber im Zimmer auf, wo sie lesen, Musik hören,
fernsehen oder Video- und Computerspiele betreiben. Dabei ist dann meist genügend zum
Essen und Trinken greifbar. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten, wenn Kinder oft
alleine zuhause sind und kaum Ansprache oder Abwechslung haben.